Wer ist der Kapitän auf dem Medienschiff?
Selbstbestimmung – eine motivations- und entwicklungspsychologische Perspektive
Angebote der digitalisierten Welt sind attraktiv. Motivationspsychologische Ansätze zu Selbstbestimmung, Neugier und Interesse bieten dazu einige Erklärungsansätze, die im Vortrag skizziert werden. Weiterhin werden entwicklungspsychologische Befunde referiert: Kinder und Jugendliche sind keine kleinen Erwachsenen. Die neuropsychologisch und neurobiologisch orientierte Forschung weist auf eine enorme Entwicklung des Gehirns und der Gedächtnisfunktionen bis ins frühe Erwachsenenalter hin. Heranwachsende verfügen nicht von Anfang an und nicht automatisch über kognitive und motivationale Funktionen, die für eine selbstbestimmte Mediennutzung wichtig sind. Auf die Entwicklung einiger dieser Funktionen wird eingegangen und schließlich zur Diskussion der Frage angeregt, inwiefern selbstregulierte Medienkompetenz gefördert werden kann.
Dr. Klaudia Kramer ist Psychologin und Akademische Oberrätin am Lehrstuhl für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Sie hat an der Universität Regensburg studiert und in Kiel am IPN (Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften) zum Thema Motivation promoviert. Seit 2003 arbeitet sie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU). Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Lern- und Medienkompetenzen sowie Motivations- und Interessenentwicklung. Sie lehrt und prüft seit vielen Jahren ‚Psychologie im Lehramt‘ in seiner ganzen Breite.